Info vom 28. März 2017

biene1Rund um den Bienenkasten vor der Marienschule ist ganz schön was los. Überall schwirren gelb-braune Bienen durch die Luft. Schon von Weitem ist das laute Summen hörbar. Beste Vorausetzungen für Hobbyimker. Acht Schüler in weißer Schutzkleidung haben sich um den Bienenkasten versammelt. Die Imker-AG der Marienschule beginnt mit der Arbeit. Zusammen mit ihren AG-Leitern Kai Diekamp und Thomas Verbücheln kümmern sich die Schüler um das schuleigene Bienenvolk. Schon seit über zwei Jahren leben die Honigbienen auf einem Rasenstück vor der Marienschule. Als Kai Diekamp die Imker-AG gründete, war der 17-Jährige selbst noch Schüler an der Realschule. „Zu Hause habe ich schon lange eigene Bienen. Da kam mir die Idee, auch hier an der Schule mit den Tieren zu arbeiten“, sagt er. Eine Förderstiftung half dem Hobbyimker dabei, ein Bienenvolk und Schutzkleidung zu kaufen. Zusammen mit Biolehrer Thomas Verbücheln leitet er nun die AG. Die Schüler begutachten die Bienenwaben.

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Unter Anleitung benebeln sie die Tiere mit einem Rauchgerät. Das stellt die Bienen ruhig und macht die Arbeit für die jungen Imker einfacher. So können sie sich die kleinen Tiere in aller Ruhe anschauen. Angst haben die Schüler vor den Bienen nicht. „Manchmal hinterlassen die Tiere auch mal ein Andenken“, präsentiert Nachwuchsimker Malte Vagedes einen kleinen Stich am Handgelenk. Auch wenn die Schüler bei der Arbeit mit den Bienen meistens Schutzkleidung tragen, lassen sich gelegentliche Stiche nicht vermeiden. „Falls ein Tier zusticht“, weiß Lehrer Verbücheln, „trifft es meistens diejenigen, die sich im Umgang mit den Bienen nicht im Hintergrund halten möchten.“ Wer sich die Bienenwaben genau anschaut, kann in den kleinen Honigzellen schon erste Eier entdecken. Rund 10.000 Bienen leben zurzeit in dem Bienenstock der Marienschule. Mit den neuen Larven wächst das Volk auf bis zu 60.000 Tiere an. Ab jetzt beginnt für die Schüler die richtige Imker-Arbeit. „Wir vergrößern den Bienenkasten jetzt immer mehr, damit die Tiere Platz zum Brüten haben“, erklärt Biolehrer Verbücheln. „Und wenn alles klappt, können wir im Mai schon Honig ernten.“ Im Keller der Schule gibt es dafür extra eine Maschine, die den Honig aus den Waben schleudert. Danach wird der Honig in Gläser abgefüllt und kann verkauft werden. Das machen die Schüler alles selbst und freiwillig. Auch die Holzrahmen für die Waben zimmern sie in Handarbeit. Im Winter kann die Imker- AG nur wenig mit den Bienen arbeiten. Mit der Frühlingssonne werden die Tiere dann aktiver. Seit zwei Wochen arbeiten die Schüler wieder draußen.

biene3Mike Neutenkötter sieht die Bienen nun zum ersten Mal. Der Elfjährige ist erst seit diesem Jahr dabei. „Es ist toll zu beobachten, wie die Bienen zusammenleben. So nah bin ich noch nie an die Tiere gekommen“, freut sich der Schüler, dass das Wetter nun endlich gut genug ist. Thomas Verbücheln macht die Arbeit mit den Nachwuchsimkern sichtlich Spaß. Bis er die Leitung der AG übernahm, wusste der Biologie- Lehrer nur wenig über das Imkern. „Aber seit wir die Tiere hier an der Schule haben, ist das ein echtes Hobby für mich geworden. An der frischen Luft arbeiten, Tiere pflegen – das begeistert nicht nur die Kinder.“ Die Werk-AG der Schule möchte bald einen Schaukasten für die Bienen bauen. „So können sich alle Schüler die Tiere noch viel besser anschauen“, freut sich Biolehrer Verbücheln. Gern würde er die Wiese, auf der der Bienenkasten steht, in ein „kleines Bienenparadies“ verwandeln. „Aber das hat Zeit. Erst mal müssen wir dieses Bienenvolk vermehren“, lacht Verbücheln. „Und wenn dann der Honig aus den Waben läuft, ist das für alle Imker der schönste Moment.“

Text und Fotos: Dülmener Zeitung